Die fünf wichtigsten Faktoren beim Internetanschluss im Business

Update: Montag, 22. April

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Viele Konsumenten haben für zuhause bereits ihren idealen Internet-Provider gefunden. Das ist jedoch nicht gleichbedeutend damit, dass es sich dabei auch um den richtigen Anbieter für die Internet-Verbindung im Geschäftsleben handelt. Denn beim Internetanschluss im Business zählen andere Faktoren als für die Leitung zuhause. Vor allem die folgenden Faktoren sollten bei der Auswahl deshalb auf alle Fälle beachtet werden.

Internet Technologien

Beim Business Internetanschluss sind andere Faktoren wichtig als bei der Verbindung zuhause. Unter anderem spielt dabei eine statische IP-Adresse eine wichtige Rolle.

 

Faktor #1: Bandbreite

Genauso wie beim privaten Tarif spielt die Bandbreite auch beim Business Internetanschluss eine entscheidende Rolle. Doch während es bei der privaten Nutzung vor allem darum geht, ausreichend Speed für Online-Gaming oder das Streamen von Filmen und Serien zur Verfügung zu haben, ist die Bandbreite im Business-Kontext aus gänzlich anderen Gründen entscheidend.

Vor allem geht es nicht bloß um eine möglichst große Bandbreite im Gesamten, sondern in weiterer Folge auch um die Möglichkeit, diese entsprechend splitten zu können. Viele Unternehmen verwenden heutzutage für die tägliche Kommunikation mit ihren Kunden und Lieferanten IP-Telefone. Dafür ist es sinnvoll, einen Tarif zu wählen, der auch eine Bandbreiten-Reservierung für Sprachkanäle ermöglicht.

Bei der Auswahl der richtigen Bandbreite im Business sollte darüber hinaus berücksichtigt werden, dass die diesbezüglichen Anforderungen ständig anwachsen. Neben der Internet-Telefonie benötigt auch Standard-Software wie etwa Microsoft Office in zunehmendem Maße Bandbreite, da diese immer öfter in Form von "Software as a Service" (SaaS) angeboten werden.

 

Faktor #2: Feste IP-Adresse

Der Zweck einer IP-Adresse ist es, eine Verbindung zwischen zwei Geräten herzustellen. Mit der IP-Adresse wird dabei jedes Gerät eindeutig identifiziert. Das ist in etwa vergleichbar mit der eigenen Mobiltelefon-Nummer.

Bei Internet-Tarifen für Privatpersonen werden zumeist dynamische IP-Adressen verwendet. Das heißt, dass die IP-Adresse in regelmäßigen Abständen neu vergeben wird. Für die private Nutzung ist das grundsätzlich auch kein großes Problem.

Doch im geschäftlichen Kontext gibt es zahlreiche Anwendungsfälle, die eine feste (beziehungsweise statische) IP-Adresse erfordern:

  • Wer beispielsweise einen eigenen Webserver beziehungsweise einen E-Mail- oder FTP-Server im Unternehmen betreibt, benötigt dafür die immer gleiche Adresse im Netzwerk.
  • Die statische IP-Adresse ist auch immer dann erforderlich, wenn von außen auf das Netzwerk zugegriffen werden soll. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn Mitarbeiter aus dem Home-Office über VPN direkt auf den Server mit ihren Dateien zugreifen.
  • Auch bei Unternehmen mit Filialbetrieb wird die statische IP-Adresse für die Kommunikation und den Datentransfer zwischen den unterschiedlichen Standorten benötigt.
  • Wer in einem Serviceportal Informationen und Dienstleistungen für Kunden und Interessenten automatisiert bereitstellen möchte, braucht dafür ebenfalls eine feste IP-Adresse.

 

Faktor #3: Ausfallsicherheit

Wenn in der eigenen Wohnung einmal das Internet ausfällt, ist das zwar ärgerlich, doch in der Regel entsteht dadurch kein großer Schaden. Statt der neuen Netflix-Serie werden dann einfach wieder einmal die Inhalte der guten, alten TV-Kanäle konsumiert.

Und neben „World of Warcraft“ haben routinierte Zocker sicher auch noch ein paar Games in ihrem Sortiment, die auch ohne Internet-Anbindung funktionieren.

Im beruflichen Kontext kann ein längerfristiger Ausfall der Internet-Verbindung jedoch schwerwiegende, manchmal sogar existenzbedrohende Folgen haben. Das gilt vor allem für jene Unternehmen, die selbst Serviceleistungen über das Internet anbieten oder ihren kompletten Kunden- und Bestellservice über Amazon FBA abwickeln.

Business-Kunden haben die Möglichkeit, sich entweder für einen Provider mit einem Höchstmaß an Ausfallsicherheit zu entscheiden oder zur Sicherheit einen redundanten Zugang einzurichten, auf den im Bedarfsfall schnell und einfach gewechselt werden kann.

Vor allem wenn die Produktivität des Unternehmens von der Verfügbarkeit des Internets abhängig ist, sollte auf alle Fälle eine Backup-Leitung zur Verfügung stehen. Oftmals ist dafür auch eine Verbindung über mobiles Internet ausreichend, da schließlich nicht alle Dienste damit abgedeckt werden müssen.

 

Faktor #4: Servicequalität

Stundenlanges Warten in der Telefonschleife, tagelang keine Antworten auf E-Mails. Viele Privatkunden kennen das und es raubt ihnen den letzten Nerv. Oftmals stehen sie dieser Situation jedoch hilflos gegenüber.

Im beruflichen Kontext sollten sich Kunden das auf keinen Fall bieten lassen. Deshalb ist es empfehlenswert, sich im Vorfeld Informationen über die Service-Qualität des jeweiligen Providers auf entsprechenden Bewertungs-Portalen im Internet einzuholen. Dabei muss jedoch klar zwischen der Meinung von Privat- und Business-Kunden unterschieden werden.

Für Business-Kunden muss es eine eindeutige Telefonnummer und zusätzlich auch noch eine E-Mail-Adresse geben, an die sie sich im Bedarfsfall wenden können und dort auch entsprechend schnell Unterstützung erhalten. Großkunden sollten hier zusätzlich auch noch den Einsatz von entsprechenden Pönalvereinbarungen und Service-KPIs in Erwägung ziehen. Das heißt, dass der Provider Zahlungen leisten muss, wenn er vertraglich zugesicherte Servicevereinbarungen wie etwa eine Maximalwartezeit am Telefon nicht einhält.

Ein erstes gutes Indiz über die Servicequalität eines Providers bietet dessen eigene Webseite. Sind dort transparent Kontaktmöglichkeiten wie eine Service-Hotline und eine E-Mail-Adresse angegeben, ist das schon einmal ein gutes Zeichen. Werden diese jedoch gezielt versteckt, sollten bereits die Alarmglocken schrillen.

Internet Services

Verbindungsprobleme im Business können existenzbedrohend sein. Deshalb ist es wichtig, dass im Bedarfsfall schnell Hilfe zur Verfügung steht.

 

Faktor #5: IPv6-ready

Das Internetprotokoll bildet die Basis des Internets. Ohne dieses Protokoll würde es das Internet in der heutigen Form und damit beispielsweise auch Seiten wie Google, YouTube oder Facebook gar nicht geben. Auch E-Mails könnten dann nicht in Sekundenschnelle hin- und hergeschickt werden.

Bisher war dafür das Internetprotokoll IPv4 im Einsatz. Doch nach rund 40 Jahren Betrieb gehen dieser Version langsam die ursprünglich vier Milliarden freien IP-Adressen aus. Das liegt vor allem an der zunehmenden Popularität des „Internet of Things“ (IoT). Jedes Gerät wie beispielsweise Stromzähler oder Fahrzeuge benötigen nämlich ihre eigene Adresse.

Für die entsprechende Lösung dieses Problems sorgt das neue Internetprotokoll IPv6. Es stellt insgesamt etwa 340 Sextillionen IP-Adressen zur Verfügung. Zur besseren Visualisierung: Eine Sextillion hat insgesamt 36 Nullen. Damit kann zukünftig wirklich jede Kaffeemaschine mit dem Internet verbunden werden.

Neben der deutlich größeren Zahl an IP-Adressen bietet IPv6 aber noch zahlreiche weitere Vorteile. Beispielsweise ist dabei keine „Network Adress Translation“ (NAT) mehr erforderlich, um eine direkte Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen zwei Netzwerkgerätgen herzustellen. Darüber hinaus arbeitet das „Dynamic Host Configuration Protocol“ (DHCP) wesentlich effizienter und ermöglicht so eine schnellere Verbindungsaufnahme zum Netzwerk.

 

Bist du zufrieden mit deinem Internetanschluss? Wie sind deine Erfahrungen? Wir freuen uns über Feedback.

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