… und dann merkst, dass der Pfeifton nicht in Deinem Kopf, sondern aus dem Garten kommt – dann ist wahrscheinlich ein Maulwurfschreck aktiv. Solche Geräte sollen Maulwürfe durch Vibrationen oder hochfrequente Töne aus dem Boden vertreiben. Aber oft trifft der Effekt nicht nur das Tierreich – sondern auch Menschen wie Dich.
Ein Maulwurfschreck ist meist ein stabförmiges Gerät, das Du in den Boden stecken kannst. Es sendet in regelmäßigen Abständen Töne oder Vibrationen aus, die für Maulwürfe unangenehm sein sollen. Die Idee: Der Maulwurf zieht freiwillig weiter – ohne Gift, ohne Fallen. Klingt harmlos – ist es aber nicht immer.
Maulwurfschreck-Geräte wirken sich nicht nur auf Maulwürfe aus – sie können eine breite Palette an Tieren und Menschen negativ beeinflussen.
Die ausgesendeten Vibrationen und Ultraschallfrequenzen können für andere Tiere ebenso unangenehm sein. Auch wenn Maulwürfe besonders empfindlich auf Vibrationen reagieren, leiden viele Tiere mit feinem Gehör.
Hunde und Katzen nehmen Ultraschall deutlich wahr.
Viele zeigen Stressreaktionen, Unruhe, oder meiden bestimmte Bereiche.
In extremen Fällen können sie sogar gesundheitliche Symptome entwickeln (z. B. Zittern, Appetitlosigkeit, Fluchtverhalten).
Vögel können empfindlich auf die Kombination aus Schwingung und akustischer Störung reagieren.
Einige Insektenarten, besonders solche mit empfindlichen Vibrationsrezeptoren (z. B. Hummeln), könnten gestört oder vertrieben werden.
Regenwürmer und andere Bodenorganismen sind für die Gesundheit des Bodens essenziell. Anhaltende Vibrationen stören ihr Verhalten oder vertreiben sie.
Ein langfristiger Rückgang dieser Tiere kann die Bodenqualität messbar verschlechtern.
Auch wenn Hersteller oft behaupten, die Töne seien „für Menschen kaum hörbar“ – viele hören das Piepen sehr deutlich. Besonders in ruhigen Wohngegenden oder bei geöffnetem Fenster kann der hochfrequente Ton stören. Und wenn Du ihn im Haus hörst, wird es schnell zur Belastung:
Schlafprobleme
Konzentrationsstörungen
Dauerstress
Gereiztheit
Wenn Du den Ton den ganzen Tag (oder gar nachts) hörst, kann das die Lebensqualität massiv beeinträchtigen – vor allem, wenn Du ihn gar nicht abstellen kannst.
Auch für Maulwurfschreck-Geräte gelten gesetzliche Regelungen. Laut der Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung darfst Du lärmerzeugende Gartengeräte nur werktags zwischen 7 und 20 Uhr betreiben. Wenn das Piepen rund um die Uhr läuft oder deutlich hörbar ist, kann das als unzulässige Lärmbelästigung gelten.
Wenn Dich ein Maulwurfschreck nervt, musst Du das nicht einfach hinnehmen. Du hast mehrere Möglichkeiten:
Wenn Du weißt, wem das Nachbargrundstück gehört, such das Gespräch. Beschreibe sachlich, wie sehr Dich das Piepen stört – oft sind sich die Besitzer gar nicht bewusst, wie weit das Geräusch zu hören ist, v.a. wenn sie selbst dort nicht wohnen, sich aber um das Grundstück z.B. der Eltern kümmern.
Halte fest, wann und wie lange das Geräusch auftritt. Mach eventuell Tonaufnahmen – das hilft bei Gesprächen mit Behörden oder Vermietern.
Wenn das Gespräch nichts bringt, kannst Du beim Ordnungsamt oder Umweltamt Deiner Gemeinde eine Beschwerde einreichen. Gerade bei Dauerbetrieb oder nächtlichem Piepen ist das gerechtfertigt.
Im Ernstfall kannst Du eine Unterlassungsklage prüfen lassen – besonders, wenn das Gerät außerhalb erlaubter Zeiten läuft oder Deine Gesundheit beeinträchtigt wird.
Es gibt leise Methoden, Maulwürfe zu vertreiben – z. B. das gezielte Umgestalten von Beeten oder das Einbringen natürlicher Abwehrstoffe. Oder, ganz pragmatisch: Du tolerierst das Tier. Maulwürfe sind nützlich und graben Unmengen an Schädlingen um – ein echter ökologischer Helfer, wenn auch mit Hügeln.
Ein Maulwurfschreck kann mehr schaden als nützen – vor allem, wenn er ständig piept und Deine Ruhe stört. Du musst das nicht hinnehmen: Sprich mit den Verantwortlichen, dokumentiere den Lärm und zieh im Zweifelsfall Behörden hinzu. Denn Ruhe ist kein Luxus – sondern Dein gutes Recht.
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