Herdarten Ratgeber

Update: Montag, 22. April Anzeige

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Dass Hightech längst in der heimischen Küche angekommen ist, beweist das markante Angebot im Handel. Steht die Anschaffung eines neuen Herds an, sind viele Verbraucher verunsichert und stellen sich zurecht die Frage, welches Modell am besten geeignet ist. Schließlich bringen alle Varianten, egal ob Induktion, Elektro, Gas oder Glaskeramik sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. In diesem Ratgeber findest du hilfreiche Informationen zu den vier gängigen Herdarten, die dir die Entscheidung erleichtern.

 

1. Gas-Kochfelder

Beispiel einer Gasflamme
Gasflamme / Bild: "Magnascan" / pixabay.com

Bei Gas-Kochfeldern kommt es durch eine Gasflamme zur direkten Hitzeeinwirkung auf das Kochgeschirr. Vorteilhaft bei diesem Herd ist die kurze Kochzeit. Außerdem wirken sich Anpassungen der Temperatur unmittelbar aus, was das individuelle Kochen komfortabler gestaltet. Hinzu kommt, dass Gasherde extrem robust sind und es kaum Töpfe und Pfannen gibt, die damit nicht kompatibel sind. Nachteilig an Gas ist die teilweise schlechte beziehungsweise unzureichende Regelbarkeit der Hitzezufuhr. Allerdings hängt das vom jeweiligen Herd ab. Außerdem ist die Brandgefahr durch die offenen Flammen im Vergleich zu anderen Herdarten wesentlich höher. Die seitliche Hitzeverteilung ist ebenfalls nachteilig, weil dadurch viel Energie ungenutzt bleibt.

 

2. Elektro-Masse-Kochfelder

Kochtöpfe
Töpfe / Bild: "cocoparisienne" / pixabay.com

Die gusseiserne Platte ist ein traditioneller Klassiker unter den Elektroherden, der vielerorts bereits ausgedient hat und durch modernere Alternativen wie Ceran ersetzt wurde. Bei Elektro-Masse-Kochfeldern sorgen spiralförmig verlaufende, keramisch isolierte Heizleiter für die nötige Hitze. Durch die Wärmeleitung der gusseisernen Platten wird das Kochgeschirr erhitzt. Damit sich die Platten aufgrund der ständigen Erwärmung nicht verziehen beziehungsweise ihre Form verändern, befindet sich mittig der Platten eine Vertiefung. Wie bei Gasherden haben diese Kochfelder den Vorteil, dass fast jedes Kochgeschirr verwendet werden kann. Zudem sind Elektro-Masse-Modelle preiswert, robust und erlauben einen günstigen Austausch einzelner Platten. Nachteilig sind die längere Aufheizzeit und eine relativ träge Reaktion auf Anpassungen der Hitze-Regler. Die effektive Leistung ist geringer als bei anderen Herdarten.

 

 

3. Induktionskochfelder

Induktionskochfelder erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die optische Ähnlichkeit zu Ceran-Kochfeldern ist verblüffend. Die Technik dahinter unterscheidet sich allerdings massiv voneinander. Unter den Glaskeramik-Platten liegen Magnetspulen, die am Boden von Kochgeschirr Wirbelströme erzeugen. Durch dieses Verfahren wird Wärme erzeugt. Induktion kann als sinnvolle Kombination aus Gas- und Ceranherden betrachtet werden, welche dessen Vorteile in einem Gerät vereint. Der größte Pluspunkt von Induktion ist die minimale Aufheizzeit. In Sekunden lässt sich Wasser zum Kochen bringen, wofür andere Herde deutlich mehr Zeit benötigen. Damit einhergeht eine nicht zu unterschätzende Energieersparnis. Zudem reagieren Induktionskochfelder extrem schnell auf Temperaturveränderungen und passen die Einstellung in wenigen Augenblicken exakt an. Aufgrund des Wegfalls einer offenen Flamme gehört Induktion zu einer der sichersten Arten zu Kochen. Anders als bei Ceran, Gas und Guss wird ausschließlich das Kochfeld erhitzt, die Umgebung bleibt völlig kalt. Das Verletzungsrisiko ist minimal.

Herd in der Küche
Herd / Bild: "alondav" / pixabay.com

Weniger erfreulich ist der höhere Anschaffungspreis. Bei der Gegenüberstellung von vergleichbaren Ceran- und Induktionsmodellen ist es nicht ungewöhnlich, dass die Induktionsvariante mehr als das Doppelte kostet. Wenn du dich für Induktion entscheidest, solltest du dich nicht nur im lokalen Einzelhandel umschauen. Stöbere auch in Küchengeräte Shops wie Ekinova, wo du zahlreiche Herde von diversen Marken miteinander vergleichen und über ein Filtersystem dein maximales Budget festlegen kannst. In der Regel kannst du online im Vergleich zum regionalen Handel von deutlich günstigeren Preisen profitieren. Dank Onlineshops mit praktischen Filtermöglichkeiten bist du zudem in der Lage gezielt nach einem Herd Ausschau zu halten, der deinen individuellen Ansprüchen gerecht wird. Ein klares Minus musst du bei Induktion in Sachen Kochgeschirr in Kauf nehmen. Solltest du bislang mit einem anderen Herdtyp gekocht haben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du dein Kochgeschirr nahezu vollständig austauschen musst. Das ist mit zusätzlichen Ausgaben verbunden. Töpfe und Pfannen müssen induktionsgeeignet sein. Ältere Menschen haben zu Beginn oft Schwierigkeiten bei der Bedienung der Touch-Control-Flächen. Mit etwas Übung gelingt jedoch auch das. Ein wichtiger Hinweis zu Induktion zitiere ich an dieser Stelle vom Onlinemagazin der Telekom: "Schwangere sollten zur Sicherheit die Verwendung eines Induktionsherds reduzieren oder sogar ganz darauf verzichten, da die Wirkungen auf das Kind im Mutterleib bislang noch nicht ausreichend erforscht sind. Das Bundesamt für Strahlenschutz warnt zudem Menschen mit Herzschrittmachern oder anderen elektronischen Implantaten davor, einen Induktionsherd zu kaufen."

 

4. Glaskeramik-Kochfelder

Pfanne auf dem Herd
Herd / Bild: "olafBroeker" / pixabay.com

Beim herkömmlichen Ceran-Kochfeld befinden sich unter einer Glaskeramik-Platte Wärmestrahler. Diese Wärmestrahler-Technik hat vor vielen Jahren die klassischen Elektro-Masse-Kochfelder abgelöst. Bei der Bezeichnung Ceran handelt es sich lediglich um eine Marke. Der Markenname bezeichnet Glaskeramikkochfelder der Schott AG aus Mainz. Die Glaskeramikplatte ist ausdehnungsneutral und nur bedingt wärmeleitfähig. Damit die infraroten und roten Strahlenanteile das Kochgeschirr entsprechend erreichen und dieses die erzeugte Wärme aufnehmen kann, bedarf es geeigneter Kochutensilien. Diese müssen bezüglich Wärmeausdehnungsverhalten und Wärmeabsorptionsvermögen zum Kochfeld passen. Während die effektive Leistung besser ist als bei Elektro-Masse-Alternativen und die Aufheizzeiten relativ kurz sind, ist der Nachteil des Kochgeschirrs zu nennen. Nicht alle Töpfe und Pfannen dürfen auf Glaskeramik zum Einsatz kommen. Allerdings ist die Auswahl wesentlich weniger eingeschränkt, als bei Induktion. Weiterer Nachteil: Auf Temperaturveränderungen reagiert das System mit deutlichen Verzögerungen.


Die Vor- und Nachteile der Kochfeld-Typen im Überblick:

 

Gas

Elektro-Masse

Induktion

Glaskeramik

Vorteile

- mit fast jedem Kochgeschirr kompatibel
- kurze Reaktionszeit
- sehr robust
- kurze Aufheizzeit

- mit fast jedem Kochgeschirr kompatibel
- günstig
- Platten austauschbar
- robust

- minimale Aufheizzeit
- minimale Reaktionszeit
- sehr sicher
- pflegeleicht
- kein Anbrennen bei Überkochen

- kurze Aufheizzeit
-  effektive Leistung
- pflegeleicht

Nachteile

- hoher Energieverlust
- Brandgefahr
- Verletzungsgefahr
- Gaszufuhr oft schlecht regelbar

- Aufheizzeit
- effektive Leistung
- lange Reaktionszeit
- Energieverluste
- Pflegebedarf

- Preis
- induktions-geeignetes Kochgeschirr nötig
- Bedienung

- nicht jedes Kochgeschirr nutzbar
- verzögerte Reaktion

 

Fazit

Vor der Anschaffung eines neuen Herds solltest du dich mit den jeweiligen Produkteigenschaften auseinandersetzen, um das Elektrogerät zu finden, das deinen Ansprüchen ideal entspricht. Solltest du eher selten kochen, muss es nicht der teure Induktionsherd sein. In diesem Fall kann die preiswerte Alternative Glaskeramik reichen. Auch ein klassischer Elektro-Herd mit gusseisernen Platten könnte sinnvoll sein, um das bestehende Kochgeschirr weiterhin nutzen zu können. Allerdings solltest du mit einem erhöhten Energieverbrauch und längeren Kochzeiten rechnen. Gehörst du stattdessen zu den Hobbyköchen könnte sich die Investition in einen hochwertigen Induktionsherd lohnen. Und falls du gerne bei offener Flamme etwas Leckeres zauberst, ist Gas sicherlich die beste Lösung. Wie du siehst sind der individuelle Anspruch und das Kochverhalten entscheidend, wenn es darum geht, den perfekten Herd zu finden.

 

Kommentare 1

Anna (2017-08-31)
Guten Tag! Könnten Sie genauer sagen, welche Materialien für Glaskeramik-Kochfelder geeignet sind
und welche nicht? Ich werde nämlich in meiner neuen Wohnung ein Ceranherd haben und möchte wissen, ob ich die alten Töpfe und Pfannen verwenden kann. Die Materialien sind da ganz verschieden: Edelstahl, Gusseisen, Terracotta, Kupfer...
Danke!

 

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