Je kürzer der Urlaub, desto weniger Zeit hat man zu verlieren. Gerade bei Wochenendtrips gilt daher die Devise, dass jede Minute kostbar ist und genauestens geplant sein sollte. Das Problem: Vom heimischen Sofa aus lässt sich eine zweitägige Tour in eine unbekannte Stadt kaum restlos durchkalkulieren. Wie soll man denn entscheiden, welche Sehenswürdigkeit ein Muss ist, welches Restaurant sich lohnt, wo die Partys am heißesten sind und wie viel Zeit für alle Aktivitäten eingeplant werden sollte? Am Ende bleibt einem deshalb oft doch nichts anderes übrig, als mit einer groben Ideenliste die Reise anzutreten und vor Ort erst zu schauen, was machbar ist und was nicht – was zur Folge hat, dass die kurzen 48 Stunden nicht gänzlich effektiv genutzt werden können.
Die Lösung liegt für immer mehr junge Menschen darin, Experten hinzuziehen, die den Aufenthalt durchplanen. Ähnlich wie das klassische Reisebüro oder der Veranstalter von Busreisen mit minutiös kalkulierten Programmen aufwarten, gibt es inzwischen auch die ein oder andere Party-Reiseagentur, die für das Feierwochenende ein Rundum-Sorglos-Paket schnürt (wie zum Beispiel hier: http://www.pissup.de/junggesellenabschied-prag/). Darin enthalten sind häufig An- und Abreise, Unterkunft, Komplettverpflegung und ein buntes Potpourri an Aktivitäten, Ausflügen und natürlich Partygelegenheiten. Der Kunde schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Vor Ort muss er sich um nichts kümmern und bekommt eine Rund-um-die-Uhr-Unterhaltung serviert. Und auch die Planung und Buchung gehen schnell vonstatten, weil der Veranstalter alles organisiert – also kein stundenlanges Suchen nach dem günstigsten Flug, einer gut gelegenen Herberge und einem Stadtplan, damit die Zeit am Ziel nicht schon am Anfang ungenutzt dahinfließt, weil man sich in den Altstadtgassen hoffnungslos verlaufen hat.
Dass die Angebote von Party-Reiseagenturen aktuell so stark im Trend liegen, kommt dabei einigermaßen überraschend. In den vergangenen Jahren hatten Reiseveranstalter eine klare Tendenz zur Individualreise ausgemacht. Halten ältere Urlauber durchaus noch am klassischen Modell der Pauschalreise fest und buchen ihre Ferien im Reisebüro, so tauschen gerade jüngere Leute den Aspekt der Sicherheit gegen jenen der Freiheit ein. Vor allem das Internet mit seinen unzähligen Übernachtungsportalen, die es jedem ermöglichen, sich sein Ferienbett wie im Katalog auszusuchen, hat den Trieb nach mehr Eigeninitiative befeuert. Hinzu kommen Angebote von Billigfliegern, die suggerieren, dass der nächste Urlaub – und sei es eben das verlängerte Wochenende – nur einen Mausklick entfernt und überhaupt nicht teuer ist. Schließlich komplettieren moderne Reiseführer, allen voran die Lonely-Planet-Reihe, das Bild des selbstbestimmten Mitt-Dreißigers, dem die Welt offen steht und der auf seinen Reisen nur das unternimmt, was ihn auch wirklich interessiert.
Ist der Schritt, sich das Partywochenende vom Veranstalter zusammenstellen zu lassen, also ein Widerspruch zu den jüngsten Entwicklungen in der Reisebranche – und noch dazu einer, der von der Jugend ausgeht? Nein, mitnichten. Stattdessen passt diese Entwicklung bestens in das Bild, das die Ferienindustrie schon seit einigen Jahren beobachtet. Zwar geht der Trend in Richtung mehr Individualismus, doch schließt das das fertig geschnürte Erholungspaket nicht aus. Auf der ITB, der größten Tourismusmesse der Welt, war zuletzt von der individualisierten Pauschalreise die Rede. Urlauber gehen also nach wie vor zum Veranstalter. Nur legt dieser ihnen nicht mehr den Katalog hin, aus dem sich die Kunden ein Fertigangebot aussuchen. Stattdessen bringen die Reisenden eine Liste mit Wünschen mit, aus denen das Reisebüro einen Kompletturlaub zusammenstellt.
Die alteingesessenen Veranstalter wie Thomas Cook und TUI bekommen dabei in jüngster Zeit Konkurrenz. Immer mehr kleinere Anbieter, die sich oft auf eine bestimmte Form des Reisens oder auf konkrete Ziele spezialisiert haben, drängen auf den Markt und sorgen dafür, dass das Geschäft der Großen stagniert. So gibt es etwa Agenturen speziell für Junggesellenabschiede, Experten für Gebirgswandertouren, Veranstalter von Reisen in die Arktis oder Party-Reiseagenturen, die mit ihrer Expertise in Sachen Nachtleben werben. Das Grundprinzip ist dabei stets das Gleiche: Während die Ferienkonzerne von jeher für Pauschalreisen stehen, machen es sich die Spezialanbieter nur allzu gern in ihrer jeweiligen Nische bequem und warten mit individuellen Reiseerlebnissen auf – etwa auch mit den bei vielen Großen als unlukrativ geltenden Kurztrips übers Wochenende, die aber eben auch durchgeplant werden wollen.
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