Ziemlich ungewohnt ist das! Kannst du das lesen???
Schdehl dia vor: Du bisch a Kind. Sechs oder sieba Jahr alt. Du hosch grad glärnd, wia a M ausschaugd ond dass a A manchmal wie „ah“, ond manchmal wie „ä“ klingt – ganz wia’s de Wörter grad mogga. Und dann kummd des Wort: Aichhörnschn.
Du versuchsch des z'schreiba, weil du g'stern eins im Garte g'seh hosch. So süß! Flink war’s, wuslig, mit am buschiga Schwanz. Du sogsch: „Aichhörnschn“ – ond genau so schreibsch des. Abr dann kummd dia Lehrerin, lugt auf dei Blatt ond sogd: „Fast richtig. Abr du hosch vergessa, dass des Ei aus zwoa Buchtabn besteht, die gar net wie 'Ai' klingt. Und des rnchn am End schreibd ma net so, wie ma’s spricht – des is a Diminutiv.“
Klingd komplizierd? Isch’s a. Willkomma in da Welt von da daitschn Rechtschreibunk.
Hosch dia scho mol gfrogt, warum des Schreiba in Daitsch so schwär isch? Dann bisch net alloi. Du bisch in guada Gsellschafd mit Millionen Schulkinder, Leit aus andere Ländr, die grad Daitsch lerna – ond sogar mit erwachsna Daitsch-Muddersprachla, die manchmal selber net wissad, ob „dass“ mit einem oder zwoa „s“ g'schrieba wird. (Spoiler: kommt drauf an.)
Die daitsch Rechtschreibunk isch wia a Museum. Voll mit olle Regel, Fremdwörter, Ausnahma ond stumme Buchtabn. Für Sprachfans isch des spannend – abr für dia, wenn du grad Schreiba lerna willsch, isch des wia Radlfahrn mit Helm, Knieschona, Navi ond Betriebsanleitung.
Wia schön wär’s, wenn alles logisch wär? Du hörsch a Wort – ond kannst es glei so schreibn, wia du’s aussprichsch. Kein Rätsl, kein „oh je, wie schreibt ma des jetz scho wieder“.
Dann wär aus „Eichhörnchen“ z.B. Aichhörnschn wordn. Oder, wennst aus’m Schwobaländle bisch: Eichhärnschn. Und jeder würd verstehn, was g'meind isch. Weil’s beim Schreiba doch drum geht, dass ma sich versteht – net, dass ma Fehler angestrichn kriagt.
Die daitsch Schprach isch voll mit Wörtern, wo du dia denksch: Ehrlich jetz? Des soll i so schreibn?
Schoför – schreibt sich als „Chauffeur“, weil ma’s aus’m Franzäsischn g’klaud hod. Liest sich aber, als ob ma an Schluckauf hot.
Süchologie – eigentlich „Psychologie“. Des „Ps“ vorn isch halt fürs Design, net fürs Versteh'n.
Jogurt – offiziell erlaubt, abr schaut irgendwie falsch aus. (Weil ma so dran gwohnt isch.)
Kwarantäne – logisch wär’s so. Geschriebn wird’s „Quarantäne“, damit’s gefährlicher klingt?
Siehsch: Logik isch a scheens Konzept. Wird nur selten umgesetzt.
Stell dia vor: A ganz neue Schrift, wo ma so schreibd, wia ma schwätzt. Ma nennt’s Klingdaitsch. Keine stumme Buchtabn, keine unnötige „ph“s, keine Fremdwörter-Regeln. Einfach schreibn, wie’s klingt.
Dann gäb’s:
„Philosophie“ → Filosofie
„Rhythmus“ → Ritmus
„Apotheke“ → Apoteke
„Delphin“ → Delfin (des isch sogar scho erlaubt!)
„Chirurg“ → Schirurg
Wär des net a Traum? Du könntsch Wörter schreibn, ohne glei a Wörterbuch braucha.
Guade Frog! Schbrache verändert sich langsam. Ganz, ganz langsam. Bücher müsstad umgschrieba werdn, Lehrer umgelernt, Zeitungn umgedruckt – ond a paar Leit mit Doktortitel würdn dia Haare raufa.
Abr des isch halt so: Viele haltad gern an’m Schwiera fest, nur weil’s früher so war. Dabei wär’s für dia, für Kinda, für alle, die Daitsch lerna, viel leichter, wänn ma einfach logisch schreiba tät.
Wänn du grad Schreiba lerna tust – oder einfach dia Schprach liebsch, abr oft dia Stirn runzelst – dann denk dra: Du bisch net alloi. Die Idee, dass ma Wörter schreibn könnt so wie ma’s spricht, isch net nur lustig, sondern au sinnvoll.
Und wer weiß – vielleicht kummt ja mol a Zeit, wo des Aichhörnschn so gschrieba wird, wia’s hüpfd: locker, flink, ond ganz ohne Schpreichfehla-Angscht.
Bis dorthin: Schreib mutig, lach über Schreibfehla – ond vielleicht bisch du ja Teil von ana neuen Schprachbewegung, wo ma endlig des schreibd, was ma wirklich meint.
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