Buchführung selbst erledigen oder Steuerberater beauftragen?

Update: Dienstag, 19. März Anzeige

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Wer ein Unternehmen mit Pflicht zur doppelten Buchführung gründet, muss sich schon bald mit der Frage befassen, ob er die Buchführung einem Steuerberater überlassen oder lieber selbst erledigen möchte. Die meisten Jungunternehmer möchten die Buchführung in Eigenregie erledigen, weil sie sich das Geld für einen Steuerberater sparen wollen. Allerdings unterschätzen sie häufig den Arbeitsaufwand. Ob Sie die Buchführung selbst in die Hand nehmen oder einen Steuerberater beauftragen, sollte daher gut überlegt sein, denn beide Varianten haben Vor- und Nachteile.

Buchführung in Eigenregie


Entscheidung treffen

Wenn Sie vorhaben, die Buchführung selber zu erledigen, sollten Sie die folgenden fünf Aspekte berücksichtigen:

  1. Sie müssen über die wesentlichen Grundlagen der Buchführung Bescheid wissen.
  2. Sie benötigen das steuerliche Hintergrundwissen über Berechnungsmethoden, Regelungen und Pauschalen.
  3. Sie müssen genügend Zeit für die monatliche Buchführung einkalkulieren.
  4. Kostenfrei lässt sich die Buchhaltung in den meisten Fällen nicht erledigen, da zumindest ein kostenpflichtiges Buchhaltungsprogramm benötigt wird.
  5. Die Auswahl eines geeigneten Buchhaltungsprogramms muss mit Bedacht erfolgen, da es beispielsweise mit dem Programm des Steuerberaters kompatibel sein muss, wenn ein solcher für den Jahresabschluss hinzugezogen werden soll.

Dazu kommt noch, dass Sie zumindest wissen sollten, an welchen Steuerberater Sie sich wenden können, wenn es zu steuerlichen Problemen kommen sollte.

Vorteile

Wenn Sie die monatliche Buchführung selbst erfassen, haben Sie jederzeit Ihre aktuellen Zahlen im Blick. Sie kennen alle Zahlungseingänge und -ausgänge, wodurch Sie keinen Erklärungsbedarf haben. Außerdem entfallen die teilweise hohen Kosten für einen Steuerberater. Meist sind auch die Fahrtkosten geringer, weil Sie nicht regelmäßig Belege und Ordner beim Steuerberater vorbeibringen müssen.

Nachteile

Sie müssen selbst Kenntnisse in der Buchhaltung erwerben und Ihre Fähigkeiten immer auf dem aktuellen Stand halten. Falls steuerliche Probleme entstehen, müssen Sie trotzdem einen Steuerberater hinzuziehen. Die Erstellung und Sortierung der Buchhaltung ist vielen Unternehmern lästig, sodass Sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu zwingen müssen. Auch der Zeitaufwand ist höher, als wenn Sie die Buchhaltung einem Steuerberater überlassen.

Buchführung mit Steuerberater

Gerade Jungunternehmer, die sich mit der Buchhaltung nicht oder nur wenig auskennen, sind mit einem Steuerberater oft gut beraten. Er weiß, was er tut, sodass er für eine korrekte Buchführung sorgen kann.

Vorteile

Sollte der Steuerberater Sie trotzdem falsch beraten oder die Buchführung fehlerhaft erledigen, so liegt das Risiko bei ihm. Etwaige Schäden sind durch seine Vermögensschadenshaftpflichtversicherung abgedeckt. Sie selbst benötigen nicht zwingend Wissen in der Buchführung, wenn Sie sich auf einen Steuerberater verlassen. Zudem sparen Sie Zeit, die Sie für das Kerngeschäft Ihres Unternehmens verwenden können.

Nachteile

Jeder Steuerberater rechnet nach der Steuerberatergebührenverordnung ab und kostet somit Geld. Zudem kommen Sie um eine gewisse Vorarbeit nicht herum, auch wenn Sie die Buchhaltung von einem Steuerberater erledigen lassen. Sie müssen Belege vorsortieren, private Zahlungen markieren und Wareneingangsrechnungen heraussuchen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass Sie Ihre aktuellen Zahlen nicht immer im Blick haben.

Tipp: Ein Buchführungsprogramm erleichtert die Arbeit

Sie haben die Vor- und Nachteile beider Varianten miteinander verglichen und sich dafür entschieden, die Buchhaltung selbst zu erledigen? Dann ist es sinnvoll, ein entsprechendes Buchhaltungsprogramm zu verwenden. Damit sparen Sie vor allem Zeit, was wiederum eine Kostenersparnis bedeutet. Da die Auswahl an Buchhaltungsprogrammen sehr groß ist, fällt den meisten Jungunternehmern die Entscheidung für ein Tool nicht leicht.

Wichtig ist, dass das Programm allen gesetzlichen Vorgaben entspricht und zu Ihren Anforderungen passt. Zudem sollte es einfach zu bedienen sein. Wir empfehlen insbesondere die Buchhaltungstools von Lexware. Sie sind weitverbreitet und gerade bei Jungunternehmern und Gründern beliebt, weil sie einen hohen Funktionsumfang bieten und trotzdem leicht zu bedienen sind. Neben leistungsfähigen Desktop-Programmen stehen auch flexible Cloud-Lösungen zur Auswahl. Die Lexware Buchhaltungsprogramme erleichtern Ihnen zum Beispiel die folgenden Aufgaben:

  • Administrative Arbeiten im Unternehmen
  • Zusammenarbeit mit dem Steuerberater beispielsweise für den Jahresabschluss
  • Überblick über die aktuellen Firmenfinanzen verschaffen
  • Drucken von Gehalts- und Lohnübersichten, betrieblichen Auswertungen und offenen Posten

Auf diese Weise lässt sich die Effizienz des Unternehmens steigern, auch wenn Sie die Buchhaltung in Eigenregie erledigen möchten. Sie sparen Ressourcen und können sich besser auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren, ohne gleich einen Steuerberater beauftragen zu müssen. Dazu kommt noch, dass Ihr Grundwissen über die Buchhaltung nicht so umfangreich sein muss, weil viele Arbeitsschritte vom Buchhaltungsprogramm übernommen werden.

Die Steigerung der Effizienz lässt sich grundsätzlich durch die richtige Software realisieren. Selbst Immobilienmakler können auf eine Cloud Basierte Immobiliensoftware zurückgreifen, mit der neben Verwaltung der Objekte unter anderem auch eine Terminverwaltung und eine Arbeitszeiterfassung möglich ist.

Fazit

Jungunternehmer ohne entsprechende Vorkenntnisse in der Buchhaltung sind gut damit beraten, sich von einem Steuerberater helfen zu lassen. Andernfalls müssen Sie sich erst intensiv in die Materie einarbeiten, was Zeit und Geld kostet. Sofern Sie schon ein umfassendes Buchhaltungswissen haben, können Sie diese Aufgabe selbst erledigen. Sie sollten dafür einen festen Tag im Monat einplanen, damit es nicht zu Verzögerungen kommt. Grundsätzlich ist es für alle Unternehmer empfehlenswert, zusätzlich ein Buchhaltungsprogramm zu verwenden. Ein solches Programm erleichtert die Buchführung, da für eine intuitive Nutzung gesorgt wird. Auch, wenn Sie mit einem Steuerberater arbeiten möchten, ist ein Buchhaltungsprogramm eine wertvolle Hilfe.

Bist du auch selbstständig? Hast du weitere nützliche Tipps oder Bemerkungen? Oder Erfahrung mit Steuerprogrammen? Schreibe doch einen Kommentar!

Kommentare 5

Andreas Stecker (2017-10-03)
Das ist ein sehr großer Vorteil, dass das Risiko bei dem Steuerberater liegt, Falls er ein Fehler macht. Ich habe die Buchführung noch nie selber gemacht, denn ich habe zu viel Angst davor. Dieser Artikel war aber sehr hilfreich. http://www.bks-steuerberatung.de/buchfuehrung.php
andreas stecker (2018-01-04)
Gut zu wissen, dass das Risiko beim Berater liegt, wenn etwas schief geht. Ich habe immer Hilfe bei Geld gebraucht und ich bin dankbar, dass es Leute gibt, die sich damit auskennen. VG
Bram (2018-08-21)
Danke für den Beitrag zum Thema Buchführung. Die Steuerberatung ist meist ein sehr komplexes Thema. Da ich zur Zeit nicht so viel Zeit habe um die Steuererklärung selber zu machen, wende ich mich lieber an einen Steuerberater: http://www.altmeyer-necker.de/dienstleistungen/steuerberatung/
Ulrike (2019-09-20)
Ich glaube, dass die Wahl eines Steuerberaters in der Regel eine gute Entscheidung ist, da man selbst im Steuerdschungel oft komplett verloren ist und gar nicht weiß, was zu tun ist. Als Unternehmer muss man aber genau wissen, was man tut. Vor allem wenn es zur Erstellung von Jahresabschlüssen kommt. Wenn man sich da vertut, hat man schnell Probleme.
https://www.stbmeyer-oldenburg.de
Lars (2019-11-04)
Interessant, dass es inzwischen sogar ein Programm gibt, dass Buchhaltung vereinfachen kann. Ich brauche dringend Hilfe für die Lohnbuchhaltung. Ich weiß jedoch nicht, ob ein Programm da aushelfen kann. Vermutlich werde ich einfach zu einem Steuerberater gehen, der mir dann hoffentlich weiterhelfen kann.
https://www.steuerberatungwunstorf.de/leistungen

 

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