KZH mit kleinem Kind

Update: Montag, 22. April

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Tabletten, Lutschbonbons und Cremes in der HausapothekeIrgendwann passiert es allen jungen Eltern wohl: Das Kind ist krank. Da leidet man richtig mit. Auch umgekehrt ist es hart: Man selbst ist krank, das Kind ist fit und fordert einen. Oft genug steckt man sich schließlich beim eigenen Nachwuchs an. Ob dicke Erkältung, Magen-Darm-Infekt, Migräne oder Fieber aus irgendeinem Grund: Einen gelben Zettel (die „AU“ als Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung) muss jeder Arbeitgeber akzeptieren, aber einem kleinen Kind kann man die ärztliche Bestätigung beliebig oft vorzeigen, es wird wohl kaum dazu führen, dass man sich komplett zurückziehen kann und sich ausruht, um wieder gesund zu werden.

Krank zu Hause – und obendrein die Verantwortung für ein Kind

Was tun, wenn auch der andere Elternteil nicht einspringen kann, weil man alleinerziehend ist oder Mama / Papa zur Arbeit ist oder – wie bei uns eingetreten – selbst das Krankenbett hütet? Hier ein paar Ideen und Tipps, die unserer leidvollen Erfahrung nach in der Not ein bisschen helfen können.

Betreuung organisieren

Die edelste Variante ist natürlich, wenn Krippe / Kita, Tagesmutter, Großeltern, Nachbarn oder Freunde das Kind ein paar Stunden übernehmen können, damit man sich selbst auskurieren kann. Selbst wenn das Umfeld einen gewissen Teil abfangen kann, bleiben von den täglichen 24 Stunden aber noch harte Abschnitte übrig, in denen man sich um das Kind kümmern muss, so gut es eben irgendwie geht. Wenn es einen selbst so richtig zerlegt hat, kann da auch schon ein Zeitfenster von „nur“ zwei Stunden am frühen Morgen oder am Abend richtig an die Substanz gehen. Doch auch wenn Mutter oder Vater krank ist, bleiben vor allem bei kleinen Kindern die Bedürfnisse der elterlichen Nähe bestehen und wollen auf bestmögliche Weise befriedigt werden. 

Seltene oder ausrangierte Spielsachen suchen

Was Kinder nicht täglich in den Händchen haben, ist natürlich besonders spannend. Da kann eine Kiste mit ausrangierten Spielsachen zum Vorschein gebracht werden und es ist erstaunlich, wie toll die Dinge plötzlich ankommen, die man vor zwei Monaten aussortiert hat, weil sie langweilig geworden waren oder nicht mehr altersgerecht erschienen. Nach einer gewissen Abstinenzphase entdecken fast alle Kinder das alte Spielzeug mit großer Begeisterung nochmal neu, spielen auf einmal ganz anders mit „Babykram“ und nutzen die Dinge, die aus einer solchen Schatzkiste auftauchen, auf völlig neue Weise.

In Räumen aufhalten, in denen das Kind selten Zeit verbringt

Kleinkinder funktionieren alles zum Spielzeug umGenauso ist es nützlich, wenn sich in der Wohnung ein Bett oder eine Couch findet an einer Stelle, wo das Kind normaler Weise nicht so häufig ist. Vielleicht im Gästezimmer? Du legst dich krank hin und das Kind darf entdecken, was da in der Kommode oder im Schrank so an Utensilien zu finden ist. Bettwäsche? Haushaltsgeräte? Kleinkram? Die Gefahr ist extrem hoch, dass das Zimmer in Chaos verwandelt wird, aber mit etwas Glück vertieft sich Töchterchen oder Söhnchen so ins Spielen mit irgendwas, dass für eine halbe Stunde die Gelegenheit ist, nochmal die Augen – halb – zuzumachen. 

Medizin und Kranksein als Erlebnis und neue Erfahrung

Kinder saugen alles auf wie ein riesiger Schwamm. Situationen zu Hause sind nach einiger Zeit für die Kleinen eben normal und die Abläufe führen zu Gewohnheiten und Regelmäßigkeiten. Das ist auch extrem gut so und ist nicht zu verwechseln mit „Langeweile“. Aber es gibt eben Ausnahmen von der Normalität, wie den Ausnahmezustand, wenn ein Familienmitglied so krank ist, dass schon der Gang zwischen Bett und Toilette zur Herausforderung wird. Für Erwachsene ist das im Gegensatz zu Kindern ja schon schnell der Fall, wenn ein bisschen Fieber im Spiel ist. Das spürt natürlich auch der Nachwuchs. Insofern ist allein die Tatsache, dass jemand krank ist, etwas Spannendes für das Kind, verbunden mit neuen Gefühlen, anderen Verhaltensweisen der Erwachsenen, die zu beobachten sind, einem anderen Verständnis von Zeit, wenn es heißt: „Hoffentlich sind wir alle bald wieder gesund.“ Auch für ein Kind sind schlechte Zeiten ein wichtiges Element, die es begreifen muss und auch schon ganz schön früh kann!

Ehrlich sein und dem Kind Verantwortung übertragen

Es ist schlichtweg erstaunlich, wie viel auch ein Kind unter 2 Jahren schon versteht! Mach dein Kind zu deinem Pflegepersonal! Das kann man natürlich nicht 100% verlangen und immer mit sofortiger Umsetzung rechnen, aber Wahnsinn ist es schon, wie stolz ein kleiner einjähriger Mensch ist, wenn er oder sie schonmal den Tee aus dem Teebeutel fummeln darf, den dann anschließend Mama oder Papa mit gerümpfter Nase als Medizin runterwürgt. Andere mögliche Aufträge für einen kleinen Helfer, der sich gerne nützlich macht und zumindest alleine laufen kann: eine neue Wasserflasche holen, eine zusätzliche Decke suchen, weil der/die Kranke friert, die Tür zumachen, weil von nebenan Zugluft oder Lärm die Genesung stört oder irgendwo mit anpacken, wo Kraft gebraucht wird. Mit der Erklärung: „Du bist schon so stark, ich bin im Moment leider krank und habe keine Power.“ können auch ziemlich Kleine schon erstaunlich gut umgehen und freuen sich sogar darüber, dass Sie dem Elternniveau quasi gleichziehen können. Bei harmlosen Vitamin-Tropfen o.ä. können Kinder auch gerne helfen und Mama und Papa mit Medizin versorgen. Echte Medikamente und jegliche Art von „harten Drogen“ wie Schmerzmittel haben in Kinderhänden natürlich nichts zu suchen.

Krankspielen mit den Kuscheltieren

Dein Kind erlebt dich krank, diese Geschichte kann es auch schnell übertragen auf Teddybär und Co. Während dann Teddys und Puppen auf Fieber kontrolliert, mit Medizin versorgt und mit Schlaf-dich-gesund-Kuss ins Bett gekuschelt werden, bevor der nächste Fieber-Check ansteht, kommen vielleicht ein paar zusätzliche Minuten Ruhe für dich zustande.

Einfaches Essen, das Kindermägen beglückt

Gerade wenn man selbst krank ist, leidet der Appetit und regelmäßige Mahlzeiten werden zur Qual. Dennoch solltest du ganz streng darauf achten, dass dein Nachwuchs satt wird, das tut der Laune nämlich sonst gar nicht gut. Was sich dann einigermaßen zügig auf den Tisch bringen lässt, ist beispielsweise Milchreis mit einem Glas Apfelmus und Zimt. Schmeckt fast allen Kids und ist nahrhaft.

Auch für solche Situationen ist es irre praktisch, wenn das Tiefkühlfach eine fertige Mahlzeit bietet. Wenn der kranke Kopf noch ein bisschen vorausschauend denken kann, lässt sich zum Beispiel selbst gemachtes Rübenmus hervorragend mit rund zwölf Stunden Vorlauf auftauen, erwärmen und schnell servieren. Außerdem ist es zumindest bei uns in der Familie kein Essen, das bei Magen-Darm-Infekten einer kranken Person allein durch den Geruch die Übelkeit wieder hochkommen lässt … Das kann aber natürlich bei jedem anders sein, genau wie die Frage, wie gut welche Maßnahme aus der Sammlung hier funktioniert.

Optimismus und einen Funken gute Laune verbreitet nicht zuletzt das Kind

So schwer es ist, wenn rund um die Uhr ein kleines Kind betreut werden muss und es zur Hölle zu werden droht, wenn man selbst krank ist, einfach keine Kraft hat und kaum in der Lage ist, sich selbst zu versorgen: Sobald man wieder ein kleines bisschen fitter ist, kommt doch ganz schnell ein seliges Lächeln auf das Elterngesicht, wenn zum Beispiel ein kleines Mädchen feststellt: „Mama Aua“, dann unendlich fürsorglich die Stelle, an der es den Schmerz vermutet, pustet und eine Sekunde später in voller Überzeugung mehr feststellt als fragt: „Besser!!!?“. Ja, so wird es wieder besser! Lachen ist eben die beste Medizin.

Der Tipp, der am besten funktioniert, aber leider schwer umsetzbar ist: Immer gesund bleiben!

 

Welche Tipps hast du noch? Für welches Alter empfiehlst du was? Was ist deine Erfahrung, wenn du krank bist? Schreibe doch einen Kommentar.

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